Kennenlernen: unsere SES-Fachkräfte
Gesichter und Geschichten, Erfahrungen und Erwartungen: Hier stellen sich einige Fachkräfte des Senior Experten Service (SES) vor. Aus welchen Arbeitsbereichen kommen sie? Welche Erfahrungen haben sie bereits aus Einsätzen auf dem afrikanischen Kontinent? Und warum möchten sie sich bei Team works! gemeinsam mit einer jungen Fachkraft engagieren?
Was kann Social Media? Das interessierte einen Verband für Menschen mit Beeinträchtigung im südafrikanischen Western Cape.
Deren Partner-Werkstätten und -Schulen erklärte ich die Basics zu Aufbau und Pflege eines Social-Media-Auftritts. Es ging hier und da auch um Websites und effektive Wordpress-Nutzung. Wir haben so ziemlich überall bei Null angefangen – das bedeutete für mich, erst einmal eine ganze Reihe von Handouts zu schreiben und On-the-job-Trainings durchzuführen.
Hilfe von einer oder einem motivierten Social-Media-Native hätte ich brillant gefunden. Gemeinsam hätten wir eine Facebook-Schreibwerkstatt aufziehen oder ein Wiki erstellen können. Dazu bin ich nämlich zeitlich nicht gekommen. Mit dem DAJW wäre das jetzt möglich, und ich finde es großartig. Auf jeden Fall hätte der Verband doppelte Unterstützung verdient: Die Organisation unterstützt seit 1937 (!) Menschen mit Beeinträchtigungen und deren Familien im Alltag. Ziemlich beeindruckendes Engagement von bezaubernden Mitarbeitenden!
Der Verband sorgt sich auch um die Gesundheit seiner Mitarbeitenden. Auch hier habe ich mitgemacht und Kickboxen für Frauen angeboten. Hält fit und stärkt das Teamgefühl, denn gelacht wurde viel.
Denkt man an Müll, denkt man an ein Problem – oder? Aber Müll ist ein Abfallprodukt unseres Lebens.
Klar, wir sollten Müll vermeiden, wo es nur geht. Gleichwohl bleibt ein Rest, und der lässt sich in guten Teilen verwerten. Ein junger Mensch, der daran Interesse hat, den würde ich gerne einmal mit in den Einsatz nach Mali nehmen: Zur Unterstützung der Aktion „Sauberes Kati“.
Bei meinen Einsätzen in Kati hat sich nämlich Erstaunliches gezeigt: Wir haben herausgefunden, dass 80 Prozent des dort anfallenden Mülls wiederverwertet werden kann. Noch geschieht das nicht zur Gänze, aber immerhin zu 50 bis 60 Prozent. Biologische Abfälle landen heute im Kompost und später als Naturdünger auf den Feldern. Auch Folien, Kunststoffe und Metalle werden recycelt und zum Beispiel zu Alltagsgegenständen wie – ja – Mülleimern.
Man muss über den berühmten Tellerrand schauen, sonst kommt man nicht weiter. Das DAJW bietet jungen Menschen die Gelegenheit dazu. Wäre ich heute um die 25, ich würde mitmachen.
Aber ich bin nun einmal 60 und biete mich deshalb eher als Begleitperson an – für jemanden, dem Sport und insbesondere Schwimmen nicht fremd sind. Als ich gerade noch vor Corona bei einer christlichen Jugendorganisation in Moshi, Tansania im Einsatz war, hätte ich eine helfende Hand gebrauchen können. Die Organisation unterhält eine Schule, einen Kindergarten, eine Hotelfachschule, ein Hostel – und ein Schwimmbecken mit olympischen Ausmaßen. Mein Job war eine Weiterbildung für Schwimmunterricht und Poolpflege.
Einer meiner Ansprechpartner war der Pool Attendant. Ich hatte nicht bedacht, dass er Moslem sein könnte. Was relevant wird, wenn man Rettungsgriffe im Wasser üben möchte – und es als weiße Frau zumindest aus Kiel gewohnt ist, im Badeanzug zum Training zu erscheinen… nun ja. Aber: Zusammen haben wir einen Weg gefunden und schließlich sehr gut kooperiert. Der Blick über den Tellerrand eben, für uns beide. Apropos Blick: Von Moshi aus sieht man den Kilimandscharo.
Ganz ehrlich: Zwei linke Hände wären schlecht. Auch Englisch- oder Deutschkenntnisse müssten sein. Kommt dann auch noch technisches Interesse an Photovoltaik hinzu, ist alles perfekt.
Wer das mitbringt, könnte mich gerne in einem Einsatz nach Afrika begleiten. Oder auch bei mir in Bottrop eine Hospitation machen. Vielleicht käme ja sogar jemand aus Accra, das würde mich besonders freuen, weil ich da schon öfter war.
Bei mir dreht sich alles um Sonnenenergie. Mein Unternehmen „Sunnycontrol“ überwacht Photovoltaikanlagen per Internet. Und auch wenn ich im Einsatz bin, geht es natürlich um Know-how in diesem Bereich. Unfassbar sinnvoll: In Ghana etwa gibt es Sonne im Überfluss, viele Stromausfälle, aber kaum Photovoltaik. Könnte man ändern.