„Einmal ist keinmal zu viel, aber auch nicht oft genug.“

Antonia Möltgen ist 25 Jahre alt und wohnt in Köln und Wien. Als angehende Textil- und Modedesignerin hat sie mit Team works! drei Wochen bei ZimTrade in Harare und Bulawayo, Simbabwe hospitiert. Im Interview berichtet sie von ihren Erfahrungen.

Das Interview

Hallo Antonia, in welchem Unternehmen hast du deine Hospitation absolviert? Was waren dort deine hauptsächlichen Tätigkeiten?

Ich durfte für drei Wochen bei ZimTrade in Harare und in Bulawayo arbeiten. ZimTrade bewirbt den Export simbabwischer Produkte und unterstützt Unternehmen dabei, für den internationalen Markt zu produzieren. Für den Modesektor soll deshalb eine Modeschule in Harare aufgebaut werden, dessen Curriculum auf internationalem Standard basiert und so die Modeindustrie von Grund auf stärken soll. Unsere Aufgaben bestanden darin, das Curriculum gemeinsam mit einer simbabwischen Designerin zu schreiben, geeignete Orte für eine solche Schule zu besichtigen und Modefirmen zu besuchen.

Was hast du während deiner Hospitation gelernt? Und konntest du auch Kenntnisse weitergeben?

Wo soll ich da anfangen? Gelernt habe ich eine ganze Menge. Zum Beispiel, dass die Anforderung an Kleidung, ihren Style und ihre Qualität überall anders sind und dass man anhand von Markt- und Kund*innenanalysen seinen wirtschaftlichen Erfolg beeinflussen kann. Aber auch, dass jeder Mensch unterschiedliche Arbeitsweisen und -zeiten hat. Ich habe insgesamt einen guten Einblick bekommen, wie die Kleidungsindustrie in Simbabwe und die Massenproduktion von Ware funktioniert. Das Wichtigste jedoch, was ich gelernt habe: dass Menschen gut behandelt werden müssen, um eine produktive Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

Was ich weitergeben konnte? Ich konnte den Kolleginnen und Kollegen vor Ort vermitteln, wie wichtig Kenntnisse über Textilien und Prozesse im Modedesign sind. Außerdem, dass es eine eigene Designsprache für eine Marke braucht, um ihre Produkte verkaufen zu können.

Solche intensiven, neuen Erfahrungen bestimmen unser Denken und wie wir die Welt sehen. Nicht als Touristin zu reisen öffnet ganz neue Türen.

Was hat dich am meisten überrascht?

Ich bin eigentlich ohne richtige Erwartungen nach Simbabwe gereist. Aber mich hat dann doch überrascht, dass wir durch Social Media und das Internet fast alle die gleichen popkulturellen Referenzen haben. Natürlich unterscheiden sich viele Dinge auch, aber der Einfluss der Popkultur der USA ist auch in Harare und Bulawayo sehr deutlich zu spüren.

Haben sich Vorteile dadurch ergeben, dass du gemeinsam mit deiner Tandempartnerin und Seniorexpertin Chris de Vijt nach Simbabwe gereist bist?

Auf jeden Fall! Chris kennt sich nach mehreren Besuchen in Simbabwe einfach sehr gut aus: Sie kennt die Menschen und das Leben in „Zim“. Und man merkt, dass sie das Land wirklich liebt. Ihre Aufregung und ihre Freude haben sich voll und ganz auf mich übertragen. Abgesehen davon konnte ich von ihr auch extrem viel auf professionellem Level lernen: über Mode, die Kleidungsindustrie und ihre Arbeit als Expertin für den SES.

Was würdest du anderen jungen Menschen, die sich für ein Praktikum im Ausland interessieren, mit auf den Weg geben?

Am besten einfach mitmachen, offen sein – aber nicht die eigene Stimme verlieren. Solche intensiven, neuen Erfahrungen bestimmen unser Denken und wie wir die Welt sehen. Nicht als Touristin zu reisen öffnet ganz neue Türen. Und einmal ist keinmal zu viel, aber auch nicht oft genug.

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