„Wir mögen andere Sprachen sprechen und andere Erfahrungen gemacht haben, doch am Ende sind wir uns alle so ähnlich.“
Felicitas ist eine junge Wirtschaftsinformatikerin aus Bamberg. Im vergangenen Juli war sie gemeinsam mit SES-Expert Barbara an einer Berufsschule in Ruhango, Ruanda. Dort schulten sie gemeinsam das Lehrpersonal im Fachbereich Buchhaltung und Rechnungswesen.
Das Interview
In welchem Unternehmen hast du deine Hospitation absolviert? Was waren deine hauptsächlichen Tätigkeiten?

Ich war an der Berufsschule Lycée de Ruhango Ikirezi. Dort habe ich meine Tandempartnerin unterstützt, das Lehrpersonal des Fachbereiches Buchhaltung und Rechnungswesen in den zwei Computerprogrammen Sage 100 und QuickBooks zu schulen. Zu meinen hauptsächlichen Tätigkeiten gehörten dabei insbesondere die Vor- und Nachbereitung der Trainingsunterlagen sowie das Erstellen von Übungen und Beispielaufgaben. Aber auch während der Schulungen selbst konnte ich dabei helfen, den Lehrkräften den Umgang mit der Software näherzubringen.
Was hast du während deiner Hospitation gelernt, ob von deinen Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzten, oder auch unabhängig davon? Und welche deiner Kenntnisse konntest du weitergeben?
Ich hatte natürlich damals Vorlesungen zu Rechnungswesen und Buchhaltung, jedoch fehlten praktische Erfahrungen. Insbesondere hatte ich selbst noch nie eine Buchhaltungssoftware genutzt. Somit gab es hier auch für mich einiges neues zu entdecken. Mit Unterstützung meiner Tandempartnerin und den theoretischen Kenntnissen aus den Vorlesungen konnte ich mich schnell in der Software zurechtfinden.
Da ich bereits Erfahrung in der Lehre gesammelt hatte, konnte ich hier den einen oder anderen Tipp weitergeben. Darüber hinaus war im Austausch mit den Kolleg*innen vor Ort vor allem der Vergleich zwischen Ruanda und Deutschland ein beliebtes Gesprächsthema. Wie läuft zum Beispiel die schulische Ausbildung ab? Worauf wird Wert gelegt?

Warum hast du dich für Team works! und das DAJW entschieden?
Andere Kulturen kennenzulernen finde ich spannend. Doch als Touristin hat man selten die Chance, tiefer in das Leben vor Ort einzutauchen und ausführlicher mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Deswegen wollte ich unbedingt noch ein Auslandspraktikum während meiner Ausbildung machen. Mit dem DAJW hatte ich die Möglichkeit dazu und konnte gleichzeitig einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit zu leisten.
Was hat dich am meisten überrascht?
Wie sauber das Land ist. In Ruanda besteht ein ausgeprägtes Bewusstsein für Sauberkeit und Klimaschutz. So sind zum Beispiel Plastikverpackungen verboten und jeden letzten Samstag im Monat findet Umuganda statt. Dabei leistet jeder seinen Beitrag zu einem sauberen Land. Es fährt dann auch kein Bus, weil wirklich jeder mithilft, das Land etwas besser zu machen. Davon können wir in Deutschland noch lernen!

Welche Vorteile haben sich durch das Tandem mit der Senior-Fachkraft ergeben?
Barbara hat in ihrem Leben bereits sehr viel Erfahrung in der Softwareschulung sammeln können. Für mich war es also immer spannend zu hören, was sie schon erlebt hat, und ich konnte von ihren praktischen Erfahrungen und Berichten profitieren.

Was würdest du anderen jungen Menschen, die sich für einen berufsbezogenen Aufenthalt im Ausland interessieren, mit auf den Weg geben?
Hab keine Angst vor dem Unbekannten! Mit dem DAJW und einem SES-Expert an deiner Seite bist du für alles gewappnet und ich versichere dir: Du wirst mit offenen Armen empfangen werden! Die Menschen vor Ort freuen sich auf dich und beide Seiten können so viel voneinander lernen.
Nenne uns drei Dinge oder Erfahrungen, die du aus deiner Hospitation mitnimmst:
- Wie man erfolgreich Software schult.
- Mit Freundlichkeit und Zuversicht kann man jede Situation meistern.
- Wir mögen andere Sprachen sprechen und andere Erfahrungen gemacht haben, doch am Ende sind wir uns alle so ähnlich.

Was wirst du nie vergessen?
Die Menschen, die ich vor Ort kennenlernen durfte, sind alle so fleißig und ehrgeizig. Gleichzeitig sind sie auch voller Lebensfreude, Zuversicht und immer bedacht einander zu helfen. Ruanda ist ein Land mit einer sehr jungen Bevölkerung, und mit diesen Charaktereigenschaften werden sie ihr Land gewiss noch sehr weit bringen. Ich für meinen Teil werde ihre strahlenden Gesichter niemals vergessen.
Mach mit bei Team works!
Du möchtest auch mit Team works! eine Hospitation in einem afrikanischen Unternehmen absolvieren und ähnliche Erfahrungen sammeln? Dann bewirb dich noch heute über unser Formular. Einfach deine Daten eingeben, abschicken, fertig!