„Ich möchte junge Menschen für moderne Technologien begeistern“

Der SES-Experte und Unternehmer Friedhelm Ochmann berichtet über seine Einsätze in Ghana und warum er einer jungen Fachkraft aus einem afrikanischen Land gerne eine Team works!-Hospitation in Deutschland ermöglichen würde.

Friedhelm Ochmann

Friedhelm Ochmann, *1951, aus Bottrop, Deutschland. Ist gelernter Rundfunk- und Fernsehtechniker und selbstständiger Techniker und Gutachter für Photovoltaik. Seit 2016 hat er bereits fünf SES-Einsätze in Ghana absolviert und ist zusätzlich seit 2020 in der SES-Schulbegleitung „VerA“ aktiv.

Das Interview

Herr Ochmann, können Sie uns Ihr Unternehmen bitte kurz vorstellen?

Friedhelm Ochmann: Mein Unternehmen heißt Sunnycontrol. Per Internet überwache ich Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als zwei Megawatt. Bei Schäden an den Anlagen werde ich tätig oder beauftrage andere Fachbetriebe. Als Sachverständiger arbeite ich auch für Versicherungen. Gelegentlich baue ich auch kleinere Anlagen auf.

Welchen Nutzen hätte eine junge Fachkraft aus einem afrikanischen Land von eine Team works!-Hospitation in Ihrer Firma?

Friedhelm Ochmann: Da ich bereits im Auftrag des SES in Ghana war, konnte ich die Probleme bei der Stromversorgung in Accra hautnah erleben. Kenntnisse über Photovoltaik-Technik sind dort bei den Elektrobetrieben bisher so gut wie gar nicht vorhanden. Mir ist kaum Photovoltaik in Ghana begegnet, obwohl die Sonnenenergie das ganze Jahr im Überfluss da ist. Eine Hospitation für junge Technikerinnen und Techniker in meinem Betrieb, mit Besuchen bei Herstellern und praxisbezogenem Planen und Arbeiten, wären für die jungen Fachkräfte eine ganz praktische Erfahrung. Die jungen afrikanischen Fachkräfte können nach der Hospitation eigenständig Anlagen planen, in Betrieb nehmen und bei Bedarf sogar auch noch reparieren. Und dazu beitragen, die Stromversorgung in ihrer Heimat auf erneuerbare Energien umzustellen.

Unter welchen Umständen wäre für Sie die Aufnahme einer jungen Fachkraft eine Bereicherung? Welche Voraussetzungen bräuchten Sie? Was müsste die junge Fachkraft aus Ihrer Sicht mitbringen?

Friedhelm Ochmann: Die Sprache wäre schon wichtig – Englisch oder Deutsch. Sonst kann die Kommunikation nicht so stattfinden, wie es nötig wäre. Das nächste wäre, dass die junge Fachkraft handwerkliches Geschick und Interesse an Elektrik und Mechanik hat. Wir machen nicht nur viel Elektrik, da gibt es auch viel Schraubarbeiten mit Metallteilen, Kabel verlegen usw.

Welche Motivation haben Sie, eine Fachkräftebegegnung mit Team works! zu ermöglichen?

Friedhelm Ochmann: Ich habe in den Sommermonaten 2016 in Ghana erfahren, welche Probleme bei mehrfachen Stromausfällen auftreten. Ganze Stadtteile wurden lahmgelegt. Kühlschränke, Straßenbeleuchtung, Klimaanlagen usw. – überall und regelmäßig knattern kleine und große kraftstoffbetriebene Notstromaggregate los, denn eine zuverlässige Energieversorgung kann nicht gewährleistet werden. Der Wasserspiegel des ehemals größten künstlich errichteten Stausees der Erde, des Volta Stausees, ist um mehr als zwölf Meter abgesackt und liefert nicht mehr genügend Wasser für die Turbinen in der Stromgewinnung. Hier kann eine sinnvolle Alternative geschaffen werden: beispielsweise mit Wind oder Photovoltaik. Junge Menschen für diese Technologien fit zu machen und zu begeistern, ist eine riesige Motivation für mich.



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