„Die eigene Kultur aus einem anderen Blickwinkel betrachten“
Max Orthey aus Köln in Deutschland ist im letzten Jahr seiner Ausbildung. Er erzählt, was ihn an einer Hospitation mit Team works! in Afrika am meisten reizt, was er die Kolleginnen und Kollegen im Hospitationsbetrieb fragen würde – und wie seine Familie und sein Arbeitgeber über Team works! denken würden.
Max Orthey
Max Orthey, *1999, aus Köln, Deutschland. Ist Chemielaborant im dritten Lehrjahr und wird seine Ausbildung in Hürth im Sommer 2021 abschließen.
Das Interview
Max, woher kommt dein Interesse an einem Begegnungsprogramm mit einem afrikanischen Land?
Max: Ich interessiere mich sehr für andere Kulturen und andere Menschen. Als ich elf war, ist meine Familie für drei Jahre nach São Paulo in Brasilien gezogen. Das war auf jeden Fall eine große Bereicherung für mich. Daher freue ich mich immer, wenn es so tolle Angebote gibt, und versuche sie für mich zu nutzen. Ich finde es wichtig, andere Kulturen kennenzulernen, weil man dann auch die eigene Kultur aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann.
Was würde dich an einer Hospitation in einem afrikanischen Land besonders reizen?
Max: Mich interessiert besonders die Mentalität der Menschen. Ich bin neugierig darauf, wie die Menschen miteinander und mit ihrer Arbeit umgehen. In Deutschland fällt mir auf, dass viele oft sehr negativ über ihre Arbeit sprechen. Viele gehen, so mein Eindruck, doch nur zur Arbeit, um Geld zu verdienen. Und ich frage mich, ob das in den afrikanischen Ländern genauso ist. Natürlich interessiert mich auch die soziale Komponente sehr: Wie wirken die Menschen auf mich, wie wirke ich auf sie?
Wenn du deiner Familie, deinen Freunden oder auch deinem Chef davon erzählst, dass du gern bei Team works! mitmachen würdest – was würden sie dazu sagen?
Max: Meine Familie steht voll hinter mir, meine Freunde genauso. Die würden sich alle sehr freuen, wenn das klappt. Mit meinem Chef habe ich noch nicht darüber gesprochen – aber ich bin mir sicher, dass er das auch unterstützen würde. Wir haben eine sehr offene Unternehmenskultur. Es wäre ja auch für ihn ein Aushängeschild. Das kann nicht jeder Betrieb von sich behaupten, an so einem Projekt teilzunehmen.
Mich interessiert besonders die Mentalität der Menschen. Ich bin neugierig darauf, wie die Menschen miteinander und mit ihrer Arbeit umgehen.
Wenn du dir deine ideale Hospitation selbst basteln könntest: Welche Wünsche und Erwartungen hättest du an deine dortigen Kolleginnen und Kollegen?
Max: Ich würde mir wünschen, dass die Kolleginnen und Kollegen sehr offen sind und auch Interesse an meiner Hospitation und unserem gemeinsamen Austausch haben. Dass wir einen guten Umgang miteinander haben.
Was würdest du gern mit nach Deutschland zurückbringen?
Max: Ich möchte gern in eine andere Kultur eintauchen. Vielleicht können mir die Erfahrungen bei der Hospitation neue Ideen oder Denkanstöße geben, in welche Richtung ich mich künftig weiterentwickeln möchte. Zudem wird mich ja die SES-Expertin oder der SES-Experte bei der Hospitation begleiten. Eine Person mit viel Erfahrung, von der ich hoffentlich viel lernen kann, weil sie das ja alles schon einmal erlebt hat. Und natürlich hoffe ich auch, dass ich irgendetwas in der kurzen Zeit meiner Hospitation vor Ort bewirken kann. Dass ich mit dem, was ich in meiner Ausbildung hier in Deutschland gelernt habe, vielleicht auch unterstützen oder mich mit den Kolleginnen und Kollegen austauschen kann. Das wäre mir schon sehr wichtig: Dass ich nicht nur meinen eigenen Vorteil aus der Hospitation rausziehe, sondern auch ein klein wenig beitragen kann.
Wann wäre deine Hospitation für dich persönlich ein Erfolg?
Max: Schön wäre es, wenn ich für mich selber etwas mitnehmen könnte. Wenn es also Situationen gäbe, nach deren Erleben ich in meinem späteren Leben andere Entscheidungen treffen würde oder sogar anders handeln würde, als wenn ich diese Erfahrungen bei dieser Hospitation nicht gemacht hätte. Und ich fände es sehr schön, wenn ein kleiner Teil von mir in Afrika zurückbleiben würde. Wenn ich zum Beispiel irgendwem irgendetwas zeigen könnte, das er oder sie im Labor anders machen könnte. Wenn sich diese Person dann nach unserem kollegialen Austausch darüber freut, eine andere Lösungsmöglichkeit entdeckt und verstanden zu haben. Dann wäre das doch schon ein Erfolg. Zudem kann ich zurück in Deutschland meine fachlichen Erfahrungen mit meinem Arbeitgeber teilen. Wenn ich also bei meiner Hospitation gelernt habe, dass die afrikanischen Kolleginnen und Kollegen andere kreative Lösungen für Probleme in Laboren entwickelt haben, dann kann ich dieses Wissen in meinen Betrieb einfließen lassen. Denn bestimmt läuft in dem afrikanischen Betrieb das ein oder andere besser als bei uns.
Warum liegt dir das Thema am Herzen?
Max: Afrika ist unser Nachbarkontinent. Das Jugendwerk kann die junge Generation miteinander verknüpfen. Wenn ich bei meiner Hospitation zum Beispiel andere junge Menschen kennenlerne, entsteht dadurch eine persönliche Beziehung. So werde ich einen direkten Bezug zu den Themen haben, die die Menschen, denen ich begegne, beschäftigen. Es ist schön, dass der deutsche Staat solche Begegnungen ermöglichen möchte. Dafür bin ich dankbar und freue mich auf das Programm.
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