„Man kann lernen, global zu denken“

Tamryn Iyer aus Durban in Südafrika ist Marketing-Expertin. Sie spricht über ihre Arbeit, ihre Ausbildung, internationale Begegnungen – und über die Vorteile des Sich-Gegenseitig-Kennenlernens. Ihre Mutter ist als SES-Repräsentantin im Einsatz.

Tamryn Iyer

Tamryn Iyer, *1996, aus Durban, Südafrika. Sie hat Sozialwissenschaften an der Rhodes University studiert und sich im Bereich Marketing eigenständig fortgebildet. Derzeit arbeitet sie selbstständig für Impact17, ein Startup, das Social Media als Werkzeug für Empowerment und zur Förderung von sozialem Wandel nutzt.

Das Interview

Tamryn, was ist dein Fachgebiet?

Tamryn: Ich baue beruflich Marken auf. Dabei unterstütze ich ganz unterschiedliche Unternehmerinnen und Unternehmer, von den kleinen Geschäften, der alten Dame am Ende der Straße, die Marmelade herstellt, bis hin zu großen Chemieunternehmen in Südafrika. Ich habe an der Universität Sozialwissenschaften studiert, Politik und Soziologie. Branding, Marketing und Werbung habe ich mir selbst beigebracht, zum Beispiel mithilfe von Online-Tutorials.

Welche Länder kennst du schon?

Tamryn: Ich konnte bereits einige Länder kennenlernen. Meine Eltern waren in der Lage, mir einige Auslandsaufenthalte zu ermöglichen und später hatte ich selbst die Mittel um zu reisen. Ich konnte internationale Erfahrungen sammeln, aber andere haben nicht die Chance dazu. Deshalb finde ich dieses Programm so toll! Man kann lernen, global zu denken.

Was würde dich am meisten an einer Team works!-Hospitation in Deutschland mit dem DAJW interessieren?

Tamryn: Dieser starke Unternehmergeist, den es in Deutschland gibt. Vom kleinen Familienunternehmen bis hin zu multinationalen Konzernen. Für mich geht es vor allem um betriebswirtschaftliche Fähigkeiten und Geschäftsethik. Ich möchte wirklich mehr darüber lernen, wie Unternehmen funktionieren. Wie wird man von einem kleinen Unternehmen zu einem großen? Wenn ich von deutschen Geschäftsmännern und -frauen, jungen und alten, lernen kann, dann kann ich meine Erfahrungen mit meinen Mitmenschen in Südafrika teilen. Ich möchte nicht mehr länger in einem Hörsaal sitzen und Vorträge hören. Ideen direkt auszutauschen und zu diskutieren, ist meiner Meinung nach viel wirkungsvoller.

Was würdest du deine Kolleginnen und Kollegen bei deiner Hospitation in Deutschland unbedingt fragen wollen?

Tamryn: Zum Beispiel, was sie dazu bringt, das zu tun, was sie jeden Tag tun? Warum stehst du auf und gehst jeden Tag zur Arbeit? Was ist deine Motivation? Wo willst du hin? Macht dir Spaß, was du tust? Philosophische Fragen, die aber auch das Geschäft betreffen.

Wenn wir uns kennenlernen, miteinander tanzen, miteinander essen, würde es viel weniger Spannungen auf der Welt geben.

Hast du Sorgen, wenn du an deine Hospitation in Deutschland denkst?

Tamryn: Ich esse kein Schweinefleisch. Ich habe gehört, dass in Deutschland fast alles aus Schweinefleisch ist. Doch die Unterkunftsfrage wäre meine größte Sorge: Ich brauche WiFi!

Das DAJW möchte die Vernetzung zwischen Deutschland und den Ländern des afrikanischen Kontinents fördern. Warum ist dir das wichtig?

Tamryn: Wenn wir die Chance haben, uns kennen zu lernen und Freunde sein können, uns gegenseitig verstehen – wir müssen ja nicht in allem einer Meinung sein – aber wenn wir die Menschlichkeit sehen, die wir teilen, würde sich global viel ändern. Je mehr man mit Menschen aus anderen Ländern befreundet ist, desto weniger fürchtet und andererseits, desto weniger verklärt man das Unbekannte. Wenn man Menschen interkulturell verstehen kann, dann kann man mit ihnen zusammenarbeiten. Wenn wir uns kennenlernen, miteinander tanzen, miteinander essen, würde es viel weniger Spannungen auf der Welt geben.



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