„Es war eine lebensverändernde und bereichernde Erfahrung, bei der ich verschiedene Arbeitsmethoden kennen gelernt habe.“
Oloshuku Mbukure Lerug, kurz Ole Lerug, ist ein Physiotherapeut aus Usa River in Tansania. Er berichtet über seine Erfahrungen als Teilnehmer von Team works! in Deutschland. Ole reflektiert, was er im Neurologischen Fachkrankenhaus und Rehabilitationszentrum des Hegau-Jugendwerks erlebt und gelernt hat. Überraschungen waren auch mit dabei!
Das Interview
In welchem Betrieb warst du tätig? Was waren deine Haupttätigkeiten?
Meine Hospitation absolvierte ich in der Neurologischen Fachklinik und Rehabilitationszentrum des Hegau-Jugendwerks in Gailingen am Hochrhein. Als Physiotherapeut lernte ich dort von meinen Kolleg*innen, die ein großes multidisziplinäres Team bilden. Außerdem habe ich mein Fachwissen über die umfassende Rehabilitation nach einer neurologischen Erkrankung, einem Unfall oder einer frühkindlichen Hirnschädigung weitergegeben – von der Frührehabilitation bis zur Wiedereingliederung in Schule und Beruf.
Was hast du während deiner Hospitation gelernt, sei es von deinen Kolleg*innen, Vorgesetzt*innen oder selbstständig? Und welche deiner Fähigkeiten konntest du weitergeben?
Ich lernte etwas über Teamarbeit und Pünktlichkeit, die meine Kolleg*innen einhalten, um ihre Ziele zu erreichen. Es war eine lebensverändernde und bereichernde Erfahrung, bei der ich verschiedene Arbeitsmethoden mit modernen therapeutischen Geräten kennengelernt habe. Diese forderten mich einerseits heraus, statteten mich andererseits mit neuen Fähigkeiten aus, welche ich mit nach Hause nehmen kann.
In unserer Gemeinschaft können sich Kinder mit Beeinträchtigungen die Kosten für medizinische und Rehabilitationsleistungen sowie für eine hochwertige Ausbildung nicht leisten. Ich koordiniere die finanzielle Unterstützung für die Behandlung und helfe bei der Suche nach Sponsor*innen für die Ausbildung von Mädchen durch eine kleine Nicht-Regierungsorganisation, die wir zur Stärkung der Gemeinden gegründet haben.
Insgesamt habe ich in Deutschland viele wertvolle Dinge gelernt, die mein Leben entscheidend verändern und mir helfen werden, meine Ziele und Visionen zu erreichen.
Warum hast du dich für Team works! und das DAJW entschieden?
Von Team works! erfuhr ich durch meinen Tandempartner Dr. Willy Zink vom Senior Experten Service (SES). Ich interessierte mich dafür, weil mir die Idee dahinter gefiel: Zwei Seiten tauschen Wissen und Erfahrung auf der Grundlage einer gleichberechtigten Partnerschaft mit langfristiger Wirkung aus. Afrikanische Fachkräfte erhalten die Chance, eine Hospitation in Deutschland zu absolvieren und umgekehrt, was sich positiv auf die berufliche Entwicklung auswirkt und dabei die internationale Entwicklung fördert.
Was hat dich während deiner Hospitation in Deutschland am meisten überrascht?
Während meiner Zeit in Deutschland habe ich mich mit Praktikant*innen aus verschiedenen Teilen Europas getroffen. Wir verbrachten Zeit miteinander, aßen zusammen zu Mittag und gingen gemeinsam zu unseren Stationen im Krankenhaus. Das war etwas, worauf ich vorher nicht vorbereitet war.
Außerhalb des klinischen Bereichs war ich überrascht, wie das Zugsystem funktioniert – es war meine erste und eine bessere Erfahrung in einem Zug, als ich erwartet hatte – sowie vom TK-Elevator-Testturm in Rottweil.
Du wirst den Grundstein für ein globales Netzwerk legen, dessen Fachwissen und Ratschläge dir bei der Gestaltung deiner zukünftigen Karriere helfen können.
Welche Vorteile hat es, in einem Tandem mit einem/einer SES-Expert*in zu arbeiten?
Es ist sehr beeindruckend, zum ersten Mal im Ausland zu sein, vor allem, wenn man mit jemandem zusammenkommt, der die Kultur und das Umfeld vor Ort kennt. Generell hat mir das Tandem mit einem Senior-Experten des SES geholfen, eine Vision zu entwickeln, um mir selbst und der Gemeinschaft, in der ich arbeite, zu helfen.
Welchen Rat würdest du anderen jungen Menschen geben, die sich für eine Hospitation in Deutschland interessieren?
Ein Auslandsaufenthalt in Deutschland eröffnet dir zahlreiche Möglichkeiten. Du wirst Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund und aus verschiedenen Teilen der Welt kennenlernen, mit denen du interagieren und internationale Kontakte knüpfen kannst. Diese Kontakte können sich als perfektes Werkzeug erweisen und deinen Spielraum für Möglichkeiten erweitern, die dir vorher vielleicht nicht zugänglich waren. Du wirst den Grundstein für ein globales Netzwerk legen, dessen Fachwissen und Ratschläge dir bei der Gestaltung deiner zukünftigen Karriere helfen können.
Bitte nenne drei Dinge oder Erfahrungen, die du aus deiner Hospitation mitnimmst.
- Neue Fähigkeiten, praktische Kompetenz und Erfahrung
- Erinnerungen und Geschichten zum Teilen
- Eine Menge Geschenke von Freund*innen
Was wirst du nicht vergessen?
Die große Veränderung, die ich erlebt habe, die Verbindung zu den Menschen und Freund*innen, die Beziehung zur Kultur sowie die nachhaltige Wirkung haben mich erkennen lassen, wozu ich fähig bin und welche Richtung ich im Leben einschlagen möchte.
Mach mit bei Team works!
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