„Selbstgemachte Erdnussbutter als Abschiedsgeschenk“

Svenja Bloom hat bei Team works! mitgemacht. Als Bildungsreferentin des Eine Welt Netz NRW ist die 29-jährige aus Münster nach Uganda gereist, hat dort für einige Wochen bei einer Nichtregierungsorganisation hospitiert – und ein paar nützliche Tipps mitgebracht.

Das Interview

Hallo Svenja, erzähl uns doch einmal von deinen Tätigkeiten während deiner Hospitation in Uganda.

Ich habe bei der Grassroots Women's and Men's Association for Development, kurz GWAD, hospitiert. GWAD ist eine NGO in Norduganda, die vor allem Menschen im ländlichen Raum unterstützt. Meine Rolle war einerseits die der Lernenden – ich durfte die Engagierten von GWAD bei ihren Einsätzen begleiten, verschiedene andere Akteur*innen kennenlernen und habe sehr viel über die Geschichte und Gesellschaft der Region gelernt. Andererseits habe ich die Öffentlichkeitsarbeit und das Fundraising unterstützt und vorangebracht sowie einfach im Tagesgeschäft mitangepackt.

Warum hast du dich für Team works! und das DAJW entschieden?

An dem Programm hat mich vor allem angesprochen, dass es ein gegenseitiger Austausch ist – sonst hätte ich mich auch nicht beworben. Meiner Meinung nach kann internationale Zusammenarbeit nämlich nur funktionieren, wenn Austausch gegenseitig und auf Augenhöhe stattfindet. Dadurch, dass ich von Anfang an einen Partner hatte, der ähnliche Interessen mitbringt, habe ich mich in Uganda direkt wohlgefühlt. Außerdem hat es sehr viel Spaß gemacht, ihm meine Arbeit und Deutschland zeigen zu können (Anmerkung der Redaktion: Solomon, Svenjas Austauschpartner aus Uganda hat nach Svenjas Hospitation als Team works!-Teilnehmer beim Eine Welt Netz NRW in Münster hospitiert).

Das Bild zeigt vier Personen, die lächelnd nebeneinander sitzen. Neben ihrem Tandempartner und SES-Experten zeigt das Bild auch ihren ugandischen Austauschpartner Solomon und eine Kollegin.
Besuch in einem nordugandischen Dorf in der Nähe der Stadt Gulu – hier engagiert sich die Organisationen GWAD, bei der Svenja über das DAJW hospitiert hat.

Geht ins Ausland, um zu lernen, nicht um zu "helfen". Hört zu, beobachtet und stellt Fragen. Die Möglichkeit bekommt ihr so nie wieder.

Du hast gemeinsam mit dem SES-Experten Robert Haas ein Team works!-Tandem gebildet. Welche Vorteile haben sich dadurch ergeben?

Es war hilfreich, jemanden dabei zu haben, der die Infrastruktur vor Ort kannte, bei der Vorbereitung geholfen und mich allen vorgestellt hat. So war es für mich kein "Sprung ins kalte Wasser". Da es nicht meine erste Reise allein war, wäre ich auch ohne Tandem gut zurechtgekommen, aber es ist natürlich immer schön, auf Wissen und Erfahrungen anderer aufbauen zu können. Außerdem bin ich durch meinen Tandempartner mit anderen Perspektiven konfrontiert worden.

Das Bild zeigt Svenja und ihren Austauschpartner. Beide lächeln in die Kamera.
Von- und miteinander lernen: Nach Svenjas Hospitation in Uganda ist ihr Austauschpartner Solomon nach Münster gereist…
Das Bild zeigt Svenja und ihren Austauschpartner Solomon vor einem aufgeklappten Laptop.
…und hat dort beim Eine Welt Netz als Team works!-Teilnehmer hospitiert.

Was würdest du anderen jungen Menschen, die sich für ein Praktikum im Ausland interessieren, mit auf den Weg geben?

Geht ins Ausland, um zu lernen, nicht um zu "helfen". Das klingt banal, aber wir sind alle mit dem Bild des weißen Retters sozialisiert worden. Macht es also besser und nutzt das Auslandspraktikum, um euch herauszufordern, neue Lebensweisen kennenzulernen und Menschen, die ihr sonst nie getroffen hättet, auf Augenhöhe zu begegnen. Hört zu, beobachtet und stellt Fragen. Die Möglichkeit bekommt ihr so nie wieder.

Zum Abschluss: Nenne uns bitte drei Dinge, die du aus deiner Hospitation in Uganda mitnimmst.

  1. Drei Kilo selbstgemachte Erdnussbutter als Abschiedsgeschenk. Die ist drei Monate später fast aufgebraucht.
  2. Dankbarkeit für die freundliche Aufnahme in Uganda und für das Privileg, ein Leben wie ich es habe, führen zu können.
  3. Eine mit Sicherheit noch lange haltende Freundschaft zu meinem Austauschpartner Solomon.

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