#ExchangeForEquality
Im Projekt „#ExchangeForEquality“ kamen junge Menschen aus Kenia und Deutschland zusammen und forderten Geschlechtergerechtigkeit.
Geschlechtsspezifische Gewalt - ein Thema, das alle angeht
Die internationale Jugendbegegnung #ExchangeForEquality des Ludwig Wolker Vereins und der International Young Catholic Students (IYCS Africa) brachte 14 junge Menschen aus Deutschland und Kenia zusammen, um Geschlechtergerechtigkeit als Fokus von SDG 5 und dabei insbesondere geschlechtsspezifische Gewalt (GBV) zu besprechen. GBV ist ein Problem, mit dem Menschen auf der ganzen Welt konfrontiert sind. Es kann jede und jeden betreffen – unabhängig vom sozioökonomischen Hintergrund, von Herkunft, Religion, Sexualität oder Geschlechtsidentität.
Was denken junge Menschen über Geschlechtergerechtigkeit?
Aus Deutschland nahmen Anna, Elias, Felix, Nelly, Rabea, Teresa und Terry teil, aus Kenia kamen Eveline, Faith, Jackson, John, Judy, Moreen und Vitalma. Was die junge Menschen während der gemeinsamen Zeit in Nairobi und Berlin wahrscheinlich am meisten berührt hat, waren die Gespräche, die sie mit vielen ganz verschiedenen Menschen führen konnten. So wurden sie sehr herzlich von den starken Mädchen und Frauen von „Boxgirls Kenia“ und „Boxgirls Berlin“ empfangen. Die beiden Schwestervereine haben das Ziel, geschlechtsspezifische Gewalt in marginalisierten Gemeinschaften durch Boxen und Sport zu bekämpfen. Die Slogans „Strong girls, safe community“ und „Together We are Strong“ auf ihren T-Shirts passten auch sehr gut zum Motto der Projektgruppe –„Equality Now!“.
Beeindruckend war die Begegnung mit einer jungen, kenianischen Schülerin namens Esther Nzambi. Sie kämpft mit ihrem eigenen Projekt „Femi Bright Future” in den ärmeren Stadtteilen Nairobis gegen Periodenarmut – also den Mangel an Zugang zu geeigneten Menstruationsprodukten und der zu ihrer wirksamen Nutzung nötigen Bildung.
Bei Schulbesuchen in beiden Ländern ging es dann unter anderem darum, was sich junge Mädchen für ihre Zukunft wünschen. Die Erkenntnis auf beiden Kontinenten: Sie möchten nicht nur Hausfrauen und Mütter werden, sondern ihren eigenen, selbstbestimmten Weg gehen. Der Wunsch nach Geschlechtergerechtigkeit ist überall zu spüren.
Digitale Stories für die 16 Days Kampagne der Vereinten Nationen
Die Erlebnisse und das neu erlangte Wissen wurden in digitalen Stories festgehalten, die Themen wie Catcalling (Belästigung auf der Straße), Periodenarmut, wirtschaftliches Empowerment von Frauen, FGM (weibliche Genitalverstümmelung) oder die Intersektionalität von Geschlechtergerechtigkeit, Rassismus sowie Homo- und Queerphobie behandeln. Mit der Veröffentlichung dieser Geschichten im Rahmen der Kampagne „16 Days of Activism Against Gender-Based Violence“ der Vereinten Nationen hat die Gruppe ihren Beitrag beim Kampf zum Erreichen des SDG 5 geleistet – mit einer starken Botschaft, die alle 14 digitalen Stories eint: Equality Now!
TEAM: Together Everybody Achieves More
Die Teilnehmenden haben erkannt, wie Menschen Veränderung und Verbesserung erreichen können. Im eigenen Umfeld, in den Familien, Schulen und Gemeinden kann sich jede und jeder für Geschlechtergerechtigkeit einsetzen.
Neben dem regen Austausch zum Themenkomplex geschlechtsspezifischer Gewalt und Geschlechtergerechtigkeit war natürlich auch etwas Zeit für Unternehmungen. In Nairobi besuchte die Projektgruppe zum Beispiel gemeinsam ein Giraffencenter; in Berlin ging es zu Wahrzeichen wie der Gedenkstätte Berliner Mauer. Der Zusammenhalt zwischen den 14 Teilnehmenden wuchs beim gemeinsamen Malen von Graffitis ebenso wie beim gemeinsamen Tanzen und Singen. Kurz gesagt: Es war für alle, die dabei waren, eine wirklich tolle und vor allem lehrreiche Zeit.