More Taste, Less Waste

More Taste, Less Waste

Partnerland: Tansania

Partnerorganisationen: Ludwig Wolker Verein und Practical Permaculture Institute Zanzibar (PPIZ)

Laufzeit: Oktober 2023 – Dezember 2024

Nachhaltigkeitsziel: Ziel 12: Nachhaltige Produktion und nachhaltiger Konsum

Ein Gruppenbild von tansanischen und deutschen Teilnehmenden am Wegrand. Im Hintergrund sind ein grünes Haus und Palmen zu sehen.
Die Jugendgruppen bei der Begegnung auf Sansibar im Januar 2024

Nachhaltigkeit steht im Fokus: Die internationale Jugendbegegnung „More Taste, Less Waste“ vom Ludwig Wolker Verein und der „Practical Permaculture Initiative Zanzibar“ (PPIZ) brachte 14 junge Menschen aus Deutschland und Tansania zusammen, um sich über nachhaltige Produktion und nachhaltigen Konsum mit einem Fokus auf Lebensmittel im Rahmen des Nachhaltigkeitsziels 12 auszutauschen. Die spannenden Erfahrungen und Ergebnisse des Jugendaustausches wurden anschließend in einem kleinen Dokumentarfilm und in einem nachhaltigen Rezeptbuch festgehalten und für Interessierte zugänglich gemacht.

Die erste Begegnung fand im Januar 2024 statt. Sieben junge Menschen aus Deutschland reisten für 16 Tage nach Sansibar, um sich dort gemeinsam mit den sieben Teilnehmenden der tansanischen Partnerorganisation mit der Frage „Wie können wir Lebensmittel nachhaltiger konsumieren und produzieren?“ zu beschäftigen. Das Programm vor Ort wurde unter aktiver Beteiligung der Jugendlichen geplant. Der Besuch von einem lokalen Lebensmittelmarkt in Darajani/Stone Town stand ebenso mit auf dem Plan wie tatkräftige Unterstützung bei der Kompostierung und in der Hochbeetgärtnerei auf der Msonge Family Farm. Ein weiterer Programmpunkt war eine gemeinsame Säuberungsaktion an einem Strandabschnitt auf Sansibar.

 

Zwei Jugendliche bearbeiten zusammen einen Komposthaufen auf der Farm.
Kompostierung auf der Msonge Family Farm, Sansibar

Gemeinschaftliches Kochen bringt Menschen zusammen

Ein besonderes Highlight des Austausches war das gemeinsame Kochen der Projektgruppe mit einer Gruppe einheimischer Studierender und deren Familien. Passend zum Titel des Begegnungsprojekts „More Taste, Less Waste“ wurden die Geschmackssinne stimuliert, ohne dass dabei unnötiger Abfall entstand: Gemeinsam wurden Früchte geschält, Gemüse geschnitten und mit Gewürzen aus Sansibar experimentiert – schließlich wird Sansibar nicht umsonst auch die „Gewürz-Insel“ genannt. Das Ergebnis konnte sich sehen und schmecken lassen. Es gab ein buntes und vielfältiges Buffet mit Kochbananen, Bohnen, dem typischen Gewürzreis „Pilau“, Fisch und Salaten für alle Teilnehmenden. Durch das gemeinsame Kochen gewannen die Jugendlichen spannende Einblicke in andere Lebensweisen und konnten gleichzeitig viel über verschiedene Arten der Essenszubereitung lernen.

 

Auf dem Bild ist ein Tisch mit einer bunten Tischdecke zu sehen, auf welchem das vielfältige Buffet mit Kochbananen, Reis, Fisch und Bohnen angerichtet wurde. Teilnehmende schöpfen sich Portionen auf die Teller.
Buffet mit Kochbananen, Gewürzreis „Pilau“, Salaten und Bohnen

Nachhaltiger Konsum ist ein Thema, das alle angeht

Bedeutende Nachhaltigkeitsthemen wie Umweltschutz und Klimawandel sind für junge Menschen enorm wichtig. Viele der Teilnehmenden des Projektes beschäftigen sich darum auch in ihrem Alltag mit solchen Fragen. Die Projektteilnehmerin Judith aus Sansibar zum Beispiel betreibt als junge Unternehmerin ihre eigene Initiative "Trash to Treasure". Das Ziel: den an Stränden und auf Straßen gesammelten Müll in Kunstwerke zu verwandeln. Hasan aus Saarbrücken hingegen studiert Jura und hofft, sich in seiner beruflichen Zukunft auf juristischer Ebene für faire Arbeitsbedingungen und Klimaschutz einsetzen zu können. Auf ihre eigene Art möchten alle Projektbeteiligten in ihren lokalen Gemeinschaften zu „Change-Makern“ werden und damit auch auf globaler Ebene etwas bewirken.

Gegenbesuch im Sommer 2024

Beim Gegenbesuch im Juni 2024 fand in Berlin ein ähnliches, partnerschaftliches Programm statt. Neben dem Besuch des Wochenmarkts in Berlin-Kreuzberg ging es zum Helfen auf einen Bio-Bauernhof in Brandenburg; auch eine Säuberungsaktion an der Brandenburger Seenplatte stand mit auf dem Programm. Und natürlich durfte auch bei dieser Begegnung das gemeinschaftliche Essen nicht fehlen: dieses Mal im Rahmen eines Picknicks für obdachlose Menschen mit geretteten Lebensmitteln in Berlin.

Horizonterweiterung und Partnerschaft zwischen den Kulturen

Projekte wie „More Taste, Less Waste“ ermöglichen es jungen Menschen, sich außerhalb der Schule und gemeinsam mit Freund*innen in gemeinschaftlicher Atmosphäre mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) auseinanderzusetzen. Im Rahmen solcher Austausche können sie andere Kulturen auf Augenhöhe kennenlernen. Bei "More Taste, Less Waste!" ist genau das gelungen: Alle Teilnehmenden haben die Chance genutzt, sich durch realistische Erfahrungen vor Ort  ein differenziertes Bild vom Leben im jeweils anderen Land zu machen, statt in Klischees über das Leben in Tansania und Deutschland zu denken.