Zwei Länder, ein Thema: Nachhaltiger Konsum im Senegal und in Deutschland
Mit zehn Teilnehmenden haben sich die Amis de la Nature im März 2017 auf den Weg aus dem Senegal nach Deutschland gemacht. In Berlin fand die erste Begegnung mit ihren Partnern der Naturfreundejugend Deutschlands statt. Aus Ansätzen, Ideen und Impulsen zum nachhaltigen Konsum und Tourismus wurde eine Jugendzeitschrift auf Deutsch und auf Französisch von den Teilnehmenden gemeinsam erarbeitet. Die Rückbegegnung der beiden Gruppen hat im März 2018 in Dakar stattgefunden. In der Zwischenzeit blieben die Projektpartner in engem Kontakt. Hier berichten sie mit ihren eigenen Worten über ihre Erfahrungen.
Von der Idee zum Projekt
Der erste Kontakt unserer Vereine Naturfreundejugend Deutschland und Amis de la Nature entstand bei einem Fachkräfteaustausch im Senegal. Bereits nach wenigen Tagen spürten wir große Begeisterung für die Arbeit des jeweils anderen sowie den Wunsch, in Kontakt zu bleiben und gemeinsam etwas anzupacken. Die Idee zu einem gemeinsamen Jugendaustausch war damit schnell geboren. Wichtig war uns von Anfang an, partnerschaftlich und auf Augenhöhe zusammen zu arbeiten. Das Programm von Engagement Global bot dafür einen guten Ansatz, da alle Anträge gemeinsam gestellt und unterzeichnet werden müssen. Beide Projektpartner waren also gleichberechtigt eingebunden, was ein wichtiges Kriterium der Förderung darstellt.

Unser Fokus: Nachhaltiger Konsum
Als Thema unserer Jugendbegegnung wählten wir das SDG 12, das Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen zum Nachhaltigen Konsum. Mit diesem Ziel konnten wir an viele Aspekte anknüpfen, die fester Bestandteil der Arbeit unserer Vereine sind. Insbesondere das Unterziel zum nachhaltigen Tourismus ist seit der Gründung der Naturfreundebewegung ein Kernthema. Konsum wirkt sich auf viele Lebensbereiche aus und ist etwas, bei dem jede und jeder leicht aktiv werden kann. Einige Unterziele des SDG 12 beleuchten zudem Probleme, die, wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen, im Senegal und in Deutschland auftreten. So beschäftigten wir uns als Naturfreunde besonders mit den Themen Müll, Lebensmittelverschwendung und verantwortungsvolle Unternehmen.

Bei unserer ersten Begegnung in Deutschland vom 10. bis 24. September 2017 haben wir deshalb unterschiedlichste Initiativen besucht, die sich mit diesen Themen beschäftigen. Die vielen Impulse, die wir dabei durch die unterschiedlichen Ideen und Ansätze erhielten, wollten wir in einer gemeinsamen Jugendzeitschrift darstellen, die im Rahmen der Rückbegegnung sowohl in Deutsch als auch in Französisch gemeinsam angefertigt wurde. Darin zeigten wir insbesondere unsere Jugendperspektive auf die Relevanz von nachhaltigem Konsum im Kontext der globalen Zusammenarbeit auf. Ein wichtiger Punkt für uns: das Umdenken in den Köpfen und das gegenseitige Zuhören, als Grundvoraussetzung für weitere Schritte.
Unterschiedliche Sichtweisen – ein Ziel
Dies machte auch die Partnerschaft so unglaublich spannend. Denn die unterschiedlichen Herausforderungen in Deutschland und im Senegal prägten auch unsere Sichtweisen. Jede Gruppe brachte außerdem eigene Methoden, Spiele und Herangehensweisen in unser Projekt. So konnten wir lernen, uns vollkommen offen auf neue Ideen einzulassen und eingefahrene Denkmuster aufzubrechen: nicht die Einen bringen den Anderen etwas bei, sondern wir lernen von- und miteinander.

Mit unserem Projekt waren wir sehr glücklich. Klar, Verbesserungsbedarf gibt es immer. Eine wirkliche Partnerschaft auf Augenhöhe ist noch lange nicht erreicht. Das zeigte sich zum Beispiel bei den ungleichen Bedingungen, die unsere Teilnehmenden für die Reisen ins Partnerland erfüllen mussten. Denn während die Jugendlichen aus dem Senegal ein schwieriges Visaverfahren zu bewältigen hatten, benötigten die deutschen Jugendlichen lediglich einen gültigen Reisepass. Dies ist allerdings etwas, was wir als Naturfreunde nicht alleine werden ändern können.
Länderinfo: Senegal, West- und Zentralafrika

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